Stückl inszeniert in Oberammergau Verdis „Nabucco“: Liebe, Eifersucht, Hass …

Als im Oberammergauer Passionsspieltheater der letzte Ton von Giuseppe Verdis „Nabucco“ verklingt, brandet rauschender Applaus auf. Das Publikum feiert vor allem die 180 Chorsnger, sind doch die meisten von ihnen Laien aus dem Ort und der Umgebung, verstrkt durch Mitglieder aus der Bayerischen Staatsoper und dem Theater Augsburg. Mit den Solisten, teils etablierten Nachwuchsknstlern aus der internationalen Klassikszene, haben sie einen perfekten Musikabend geboten. Untersttzung kommt vom Orchester der Neuen Philharmonie Mnchen unter Leitung des lettischen Dirigenten Ainars Rubikis. Ja, Oberammergau kann auch groe Oper.

Die treibende Kraft hinter allem ist natrlich auch dieses Mal Christian Stckl. Der Regisseur wird auch die Passion im Jahr 2020 leiten. In diesem Sommer hat sich Stckl mit seinem ber die Jahre bewhrten Team, Bhnenbildhauer Stefan Hageneier und dem fr die Chre verantwortlichen Markus Zwink, an einen Musik-Klassiker gewagt. Verdis Oper ber die babylonische Gefangenschaft der Juden, frei nach dem Alten Testament, passt an den Ort Oberammergau – vor allem aber fllt sie mit ihren Massenszenen die weite Bhne.

Wie kein anderer schafft es der Theatermann, die vielen Akteure in Bewegung zu halten. Das jdische Volk ist in sandfarbene Gewnder gehllt, die mit bunten Tchern aufgelockert sind. Die Soldaten des Feindes kommen mit neuzeitlichen „Desert Storm“-Uniformen samt Maschinengewehren daher, die einen wohl daran erinnern sollen, dass die Konflikte im Nahen Osten bis heute andauern. Hageneier hat die Bhne mit Sand bedecken und dahinter einen riesigen Tempel mit unzhligen Sulen aufbauen lassen. Auf dessen zwei Ebenen spielt sich das Geschehen von Krieg, Liebe, Eifersucht und Macht

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