Forstbetrieb Oberammergau Inventur

Oberammergau – Einzelhändler müssen es tun, Berg- und Seilbahnen ebenso und auch Gemeinden ziehen eine Jahresbilanz, checken ihre Finanzen. Dass aber auch die Forstbetriebe in Bayern in regelmäßigen Abständen eine Inventur durchführen, dürfte so bekannt nicht sein. Richard Baur, der Stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Oberammergau, liefert die Begründung: „Durch eine umfassende Stichproben-Inventur ergeben sich für uns wichtige Anhaltspunkte und Erkenntnisse, man kann danach die notwendige Strategie ausrichten.“

Indes wäre es wohl äußerst mühsam, auf den 45 000 Hektar Gesamtfläche, davon 28 000 Hektar Wald, die der Forstbetrieb Oberammergau zwischen Wettersteingebirge und Neuschwanstein umfasst, die Bäume zu zählen, zu messen und zu bewerten. Schließlich umfasst der aktuelle Holzvorrat sechs bis sieben Millionen Festmeter. Das Geheimnis liegt im sogenannten Stichprobenverfahren. Über das ganze Messgebiet wird mittels des Geoinformationssystems eine Art elektronische Karte gelegt, wodurch dann gleichmäßig nach einem bestimmten Raster Inventurpunkte fixiert werden. Ein solcher Punkt repräsentiert etwa sechs Hektar. 5800 Inventurpunkte werden von Messtrupps – in Spitzenzeiten bis zu 15 Mann – angesteuert und untersucht. Richard Baur: „Das Stichprobenverfahren im Staatswald gibt es seit Ende der 1970er Jahre und wurde immer mehr verfeinert. Es liefert uns sehr genaue und und sehr wichtige Informationen.“ Zum Beispiel kann der aktuelle Holzvorrat in einem Forstbetrieb mit einer Genauigkeit von plus minus 0,5 Prozent ermittelt werden.

Die Palette der einzelnen Untersuchungen ist breit gestreut: Der Katalog reicht von der Art, Anzahl, Volumen und Beschaffenheit der Bäume über Schäden durch Verbiss, Rückearbeiten, Wind- und Schneebruch bis hin zur Naturverjüngung (Pflanzen ab

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