Wird das Pilatushaus bald zum Oberammergauer Ersatz-Rathaus?

Oberammergau – „Das Pilatushaus im Herzen von Oberammergau ist das Zentrum für Kunst und Kunsthandwerk . . .“ So beschreibt die Homepage der Ammergauer Alpen das prägnante Gebäude in der Ludwig-Thoma-Straße, das mit zahlreichen Lüftlmalereien geschmückt ist, die Franz Seraph Zwinck 1784 geschaffen hat. Anfang der 1980-er Jahre drohte dem historischen Haus der Abriss, der schließlich nur aufgrund des vehementen Einsatzes von Annelies Buchwieser und ihren Mitstreiterinnen abgewendet werden konnte. Soweit die Vergangenheit.

Die Gegenwart für das Pilatushaus sieht freilich etwas anders aus: Seit dem Abriss des Rathauses in Oberammergau mutiert die Immobilie immer mehr zum Verwaltungssitz der Gemeinde. Die Büros von Bürgermeister, Hauptamt und Kämmerei sind bereits dort untergebracht, in Kürze werden Ordnungs- und Standesamt folgen. Die Lebende Werkstatt darf im Pilatushaus bleiben – noch. Sie kommt auf die linke Seite des Gebäudes, mit einem eigenen Eingang. Das hat der Gemeinderat jüngst beschlossen, in nicht-öffentlicher Sitzung. Die Ausdehnung an Räumlichkeiten für die Verwaltung hat nun aber zur Folge, dass für die wertvolle Hinterglasbilderausstellung mit rund 40 Exponaten, eine der umfangreichsten im Alpenraum, kein Platz mehr ist.

Das gefällt Rolf Zigon, früherer Bürgermeister und Vorsitzender des Freundeskreises Pilatushaus und Museum, gar nichtt: „Dieser Kunstschatz mit den einzigartigen Bildern wird nun in Schränken eingelagert. Wie lange, das weiß momentan keiner. Zu Gesicht bekommt sie die Öffentlichkeit vorerst jedenfalls nicht mehr.“ Zigon hat den Eindruck, dass die Mehrheit des Gemeinderates die Bedeutung der wertvollen, weit über Oberammergau hinaus bewunderten Hinterglasbilder immer noch nicht erkannt hat, und äußert

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