Premiere: Hinter den Kulissen bei der „Geierwally“

Oberammergau – Ein einfacher Baucontainer, Hackschnitzel und Schotter als Bodenbelag, dazu ein großer, leer geräumter Stadl und ein bisschen Waldrand: Wer dabei an kernige Tage in der Natur und Holzhacker in Karohemden denkt, liegt am Donnerstagabend in Oberammergau falsch. Es sind eher roboste Elemente, die die „Geierwally“-Inszenierung von Abdullah Karaca beim Oberammergauer Kultursommer ausmachen.

„Der Ort passt perfekt“, ist sich der zweite Spielleiter bei der Passion 2020 sicher. Karaca mag es ungewöhnlich. Vor zwei Jahren bei „Romeo und Julia“ ging es in ein Zirkuszelt. Die Geschichte der Geierwally, sie sich vor allem gegen ihren Vater auflehnt, erzählt er halb im Wald. „Die letzten drei Tage haben wir fast nur im Regen geprobt“, erzählt Karaca. „Vorher sind wir bei 30 Grad in der Sonne verbrannt.“ Schon unglaublich, dass keiner krank geworden ist.

„Ja, es sind alle fit“, sagt auch Sophie Schuster erleichtert und ist – im Gegensatz ihrem Regisseur – so kurz vor der Premiere tiefenentspannt. Warum, weiß die Hauptdarstellerin selbst nicht so recht. Doch als sie bei Katrin Zindl in der Maske sitzt – von Nervosität keine Spur. Vielleicht, weil sie schon vor zwei Jahren bei der Shakespeare-Romanze im absoluten Mittelpunkt stand. Vielleicht, weil sie sich einfach über die Rolle der kämpferischen Geierwally freut „Sie ist viel vielseitiger als die Julia.“

Dann steht plötzlich Rosi Pongratz in dem schlichten Garderoben-Container und bietet Gummibärli an. „Nervennahrung“, sagt die Oberammergauerin, die in der Theaterschneiderei im Einsatz ist, mit einem Lächeln.

Um sie herum herrscht ein Gewusel, das

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