Flexibler Unterricht für Flüchtlinge

Für Kinder von Asylbewerbern ist es nicht leicht, sich in den normalen Unterrichtsalltag einzuleben. Deshalb ermöglicht der Freistaat, dass sie Hilfe von Außen bekommen. Auch im Landkreis gehen so genannte Drittkräfte in die Schulen. In Oberammergau funktioniert das sehr gut.

Oberammergau/Landkreis – „Himbeereis mit Sahne, Quark und Banane“: Während Louis Gabler diesen Reim aufsagt, schlägt er mit seinen Händen rhythmisch auf eine kleine Trommel zwischen seinen Knien. Um den Diplom-Musiklehrer sitzen in einem Kreis fünf Burschen und machen es ihm nach. „Himbeereis mit Sahne…“ die Worte kommen den 13-Jährigen nicht leicht über die Lippen. Sie lernen erst noch Deutsch. Und sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren. Dabei helfen ihnen an der Grund- und Mittelschule Oberammergau Menschen wie Louis Gabler. Er ist dort kein Lehrer im eigentlichen Sinn, sondern kommt aus dem Musikschul-Bereich. An der Einrichtung in Oberammergau ist er als so genannte Drittkraft auf Honorarbasis angestellt.

Dass das nicht gerade ein gewöhnliches Vorgehen ist, macht Schulrat Markus Köpf deutlich. „Auf einmal gehen Dinge, die früher undenkbar gewesen wären.“ Doch die einstige Doktrin, dass nur Lehrer in die Schule gehen, gilt heute nicht mehr. Die Flüchtlingskrise wirkt sich auf viele Bereiche der Gesellschaft aus – eben auch auf die Bildung. Etwa 200 Kinder von Asylbewerber besuchen zwischen Staffelsee und Karwendel in den Unterricht. „Anfangs sind wir alle ein bisschen überrumpelt gewesen“, blickt Köpf auf die neue Situation zurück. Mittlerweile konnte man sich darauf einstellen, Abläufe haben sich entwickelt. Dafür waren aber auch entsprechende Schritte der Politik notwendig.

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