Christian Stückl zeigt in Oberammergau mit Ibsens „Kaiser und Galiläer …

Oberammergau sz Henrik Ibsen hielt es für sein Hauptwerk: Doch „Kaiser und Galiläer“, entstanden 1873, wurde kaum je aufgeführt. Nun hat Christian Stückl das schwer verdauliche Schauspiel in zehn (!) Akten über den römischen Kaiser Julian für das Passionstheater in seiner Heimatstadt Oberammergau ausgegraben. Die ideale Vorlage, um sich mit Intoleranz und Fanatismus auseinanderzusetzen, fand Stückl. Er hat gekürzt und Musik dazu komponieren lassen, aber das Pathos konnte er dem Text doch nicht ganz austreiben.

„Kaiser und Galiläer“ erzählt von einem Religionskrieg im vierten Jahrhundert. Christlich erzogen, wendet sich Flavius Claudius Iulianus, ein Neffe von Kaiser Konstantin dem Großen, den römischen und griechischen Göttern und den Lehren des Mystikers Maximos zu. Der verkündet die Vision eines Reiches, das auf christlicher Ethik wie auf heidnischer Weisheit und Lebensfreude beruhen soll. Er nennt es das „dritte Reich“. Ein Terminus, der bekanntlich eine unselige Geschichte begründete.

Töten wegen des Glaubens

Nach vielen Morden innerhalb der Kaiserfamilie verkündet Julian – das Gute wollend – Religionsfreiheit für alle. Die christliche Bevölkerung ist gegen die Wiedereinführung heidnischer Bräuche. Julian verfolgt die Christen ebenso hart wie sein Vorgänger die Anhänger des Polytheismus. Er betrachtet sich als gottgleichen Nachfolger Alexanders des Großen und zieht in den Krieg gegen die Perser. In der Wüste lässt Ibsen ihn von seinem einstigen Freund, dem Christen Agathon (Rochus Rückel), ermorden. Der historische Julian starb in der Schlacht von Maranga 363.

So untauglich „Kaiser und Galiläer“ als Drama ist, bietet es doch eine ideale Folie für

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