500 Jahre Ölbergandachten in Berching – Das Oberammergau für die Oberpfalz

Von Thomas Senne


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Der Pettenkoferplatz in Berching in der Oberpflaz mit dem Kirchturm im Hintergrund (imago/Westend61)Der Pettenkoferplatz in Berching in der Oberpflaz mit dem Kirchturm im Hintergrund (imago/Westend61)

Ein religiöses Spiel gegen die Todesangst ist die Berchinger Ölbergandacht in der Oberpfalz. Seit 500 Jahren macht dieses traditionelle Kirchenfest die Passionsgeschichte anschaulich – mit waschechtem Bühnen-Jesus und schwebendem Engelsmädchen.

In der St. Lorenz Kirche im oberpfälzischen Berching sind die Fenster mit violetten Tüchern abgedunkelt. Auch der Chorraum, die zentrale Spielstätte, ist mit einem Vorhang in der gleichen Farbe verhüllt. Langsam füllt sich das Kirchenschiff mit Besuchern. Sie kommen vor allem aus dem Ort und der näheren Umgebung zur Ölbergandacht. Genau 500 Jahre ist die Tradition alt, ein Nürnberger Vikar, ein gewisser Leonard Grießel, hatte ihre Urform gestiftet. Der 72-jährige pensionierte Lehrer Hans Dengler steht seit 1990 als Jesus-Darsteller auf der Bühne und nimmt sich kurz vor seinem Auftritt Zeit, die Geschichte zu erläutern.

“Es gibt eine Urkunde im Staatsarchiv Nürnberg aus dem Jahr 1516. Da steht drin, dass dieser Leonard Grießel diese ‘Angst’ gestiftet hat. Was jetzt konkret unter dieser Angst zu verstehen ist, das ist nicht hundertprozentig zu klären. Ich nehme aber schon an, dass es

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