Wellenberg Oberammergau: Nach tragischem Unfall aus der Vergangenheit gelernt

Oberammergau – Ein zehnjähriger Bub ist gerade ertrunken. Die Polizei ermittelt. Mitarbeiter stehen unter Schock. Badegäste – Kinder wie Erwachsene – vergnügen sich an den Rutschen und in den Becken. Viele haben von dem Unglück am 2. Juli 2016 gar nichts mitbekommen. Eine ebenso tragische wie skurrile Situation – die es so nicht mehr geben soll. „Wir hätten an diesem Tag den Betrieb sofort einstellen müssen“, sagt Bürgermeister Arno Nunn heute. Selbstkritisch.

Intensiv haben er und sein Team sich in den vergangenen zwei Jahren mit dem Unglück im Wellenberg Oberammergau auseinandergesetzt, einen Prüfbericht in Auftrag gegeben, Lehren gezogen. Wie man sich künftig bei einer solchen Tragödie verhält, ist dabei nur ein Baustein. Wie man sie künftig vermeidet, steht im Mittelpunkt. Dies entspricht Ludwig Schöns Haltung. Seit Mitte Dezember 2017 ist er Betriebsleiter. Sein Grundsatz: aus der Vergangenheit lernen. Dann mit ihr abschließen. Ruhe einkehren lassen. Dafür scheint es im Fall Wellenberg noch zu früh zu sein.

„Wir gelten nach wie vor als Referenz“, sagt Schön. Bei einem Bericht über einen Unfall in einem Schwimmbad oder Badesee in der Region werde an den Tod des Buben erinnert. Er will nicht missverstanden werden. „Wir wollen nichts verheimlichen.“ Doch sei die Sache juristisch aufgearbeitet. Alle Verfahren – der Vorwurf der fahrlässigen Tötung stand im Raum – wurden eingestellt. Sowohl gegen die drei Betreuer der Jugendgruppe, zu denen der Bub gehört hatte, als auch die beiden Rettungsschwimmer, die am Unglückstag Dienst taten. Zudem

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