Besondere „Vorfreude“ auf die Feuermacher

Oberammergau – Frauen: verboten. Fremde: verboten. Ein allzu neugieriges Kamerateam vom Fernsehen: besonders verboten. „Ja, die sind im hohen Bogen wieder rausgeflogen“, erzählt Renate Frank und lacht laut. Für eine Reportage über den Bayerischen Märchenkönig sind die TV-Leute auf Oberammergau und das Ludwigsfeuer aufmerksam geworden. Die Reporter filmten vor einigen Jahren den stimmungsvollen Einzug der Feuermacher ins Dorf – mit den vielen Fackeln, Trommeln und der Musik. Sie waren dabei, als die Männer ganz traditionell ins Wirtshaus Rose einkehrten. „Und sie durften sogar mit nach oben in den Saal“, erinnert sich Frank. Doch die große Ehre, die ihnen zuteil wurde, wussten die Reporter nicht zu schätzen. Schnell waren sie zu aufdringlich, folgte ein Wort auf das andere – und schwupps, mussten sie auch schon gehen.

Dabei wären viele Besucher und Touristen gern dabei, wenn’s für die Feuermacher wie jedes Jahr Schweinsbraten, Knödel, Blaukraut und Bier im ersten Stock gibt. Doch Frank sorgt dafür, dass niemand nach oben geht. Die Nacht des Ludwigsfeuers ist für sie, ihre Familie und Bediensteten lang. Und nicht unbedingt etwas, auf dass sich der Familienbetrieb unbandig freut. Das sagt die 55-Jährige ganz offen. Dafür ist das Fest, das die Gemeinde bezahlt – mit einem Essens- und zwei Bier-Coupons für jeden der rund 100 Oberammergau –, zu derb. Und trotzdem macht sie es jedes Jahr wieder. „Weil mir die Tradition wichtig ist.“ Egal, wie wild es auch wird in dieser geschützten Männerrunde, zu der Frauen keinen Zutritt haben. Musikerinnen, die beim Einmarsch

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