Bürgerinitiative will "Luxussanierung" des Passionstheaters verhindern
Vor zwei Wochen hat der Oberammergauer Gemeinderat beschlossen, das Passionstheater für 4,2 Millionen Euro zu sanieren. Mit 10 zu 9 Stimmen war die Entscheidung denkbar knapp gefallen und hat den Gegnern, die sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben, Aufwind gegeben. “Keine Luxussanierung des Passionsspielhauses”, fordern die Initiatoren auf Flyern und im Internet.
Freie Wähler befürworten nur die wirklich notwendigen Sanierungsarbeiten
Auch die Fraktion der Freien Wähler (FW) unterstützt die Bürgerinitiative. Zwar seien einzelne Reparaturmaßnahmen nötig, auch über die Erweiterung des Vordachs könne diskutiert werden – aber keinesfalls über die Erneuerung von funktionstüchtigen Türen und Toren, so die Freien Wähler auf ihrer Internetseite.
Der Umbau des Foyers ist nach Ansicht der FW reiner Luxus. Das Geld könne sinnvoller in das Erlebnisschwimmbad Wellenberg oder die Sanierung von Straßen investiert werden.
Wie gefährdet ist die Statik des Passionstheaters?
Die rund 4,2 Millionen Euro müsste die Gemeinde allein schultern. Es gibt keine Fördertöpfe für die Sanierung. Oberammergaus parteifreier Bürgermeister Arno Nunn will dagegen in die Zukunft investieren und das Passionstheater noch attraktiver machen. Spielleiter Christian Stückl sieht sogar die Verkehrssicherheit gefährdet: Eine Begutachtung der Statik habe anscheinend Mängel aufgezeigt. Deshalb fordert Stückl als Reaktion auf die Bürgerinitiative im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, die Statik zu überprüfen.
Die Bürgerinitiative sammelt bereits Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Kommen die nötigen 400 zusammen, wird es spannend. Eigentlich sollte die Sanierung in Kürze starten.
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