Bürgerbegehren gegen Theater-Umbau: Ist der Start der Passion in Gefahr?
– Drei Jahre lang war Ruhe: Nun steuert Oberammergau auf seinen elften Bürgerentscheid zu, der fünfte in der Amtszeit von Bürgermeister Arno Nunn (parteifrei). Entsprechend unaufgeregt gibt sich der Rathaus-Chef angesichts der Tatsache, dass wieder einmal ein Gemeinderats-Beschluss ausgehebelt werden soll. „Ich habe es schon läuten gehört.“
Sehr schnell nach der denkwürdigen Gemeinderatsentscheidung vom 25. Juni gingen die Gerüchte durchs Dorf. Nun macht das politische Lager der einstigen Gelben ernst: Die ehemaligen Gemeinderäte Florian Lang und Gertrud Lischka haben mit Georg Glas, Elisabeth Kemper und Georg Gerold begonnen, Unterschriften zu sammeln. 400 brauchen sie, damit es zum Bürgerentscheid kommt. Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass auf die am 25. Juni 2018 vom Gemeinderat beschlossene Umgestaltung des Passionsspielhauses (Zuschauerhalle, Foyer, Umfeld des Passionsspielhauses) verzichtet wird?“ Lischka gibt sich zuversichtlich: „In den nächsten zwei Wochen“ will die Bürgerinitiative die Unterschriften zusammenhaben. Bei den Oberammergauern, schon immer politisch interessiert und streitlustig, ist das ein realistisches Vorhaben. Zumal es um das Theater geht.
Für die Initiatoren, die von der Fraktion der Freien Wähler unterstützt werden – es handelt sich dabei um das gleiche politische Lager – gibt es zwei wichtige Gründe für einen Bürgerentscheid. Erstens sei das Vorhaben mit 4,2 Millionen Euro viel zu teuer. Weil zweitens „keine Notwendigkeit besteht, dieses Gebäude derartig massiv zu verändern und umzubauen, da die bauliche Grundsubstanz in einem guten Zustand ist“, heißt es in der offiziellen Begründung.
Ein Punkt, hinter den sowohl die Werkleitung um Walter Rutz als auch der Bürgermeister ein dickes