Passionstheater Oberammergau Spielleiter Christian Stückl Wilhelm …
– 1800 gebannte Blicke, Dramatik zum Greifen, das Schweigen der Zuschauer. Vater und Sohn, eine Armbrust, ein Apfel. Es ist die Szene, die alle fesselt. Das ist Tell. Sekunden später liegt der Apfel am Boden. Der Bub? Unversehrt. Großes Theater, mal wieder. Der Auftakt zum Kultur- und Theatersommer 2018 in Oberammergau mit Schillers „Wilhelm Tell“ gerät zum fulminanten Unterhaltungsstück. Wieder stellt dieser Ort voller Leidenschaft, Spielkunst und Freude am Agieren eine Aufführung auf die Beine, die es in dieser Dimension in der ganzen Republik wohl nur im Dorf der Passionsspieler gibt.
Eine Mega-Bühne, reserviert für ein „Alle-zehn-Jahre-Ereignis“. Das war lange Zeit so. Erste vage Versuche (und Pleiten mit Fremd-Veranstaltern) ebneten den Weg für ein Projekt, das Christian Stückl, Markus Zwink und Stefan Hageneier zum Erfolgsmodell ausbauten. Inzwischen nicht mehr wegzudenken. Von König David über Shakespeare, Moses bis zur Oper. Hohe Kunst. Und eine wichtige Schule – für die Passion. 2019 das Pestspiel, dann ist es schon wieder soweit. Die Begeisterung am Schauspiel, an Musik und Gesang ist ungebrochen in diesem Ort, die Leistung verdient höchste Achtung, und doch sind die Mitwirkenden alles Laien, die mit ihren Talenten Staunenswertes vollbringen und zur Hochform trainiert werden.
Dieses Sommer-Theater steht unmittelbar im Fokus der Passion, denn schon am 20. Oktober muss der Spielleiter die Hauptdarsteller des Gelübdespiels benennen. Einige (Junge) aus dem Tell werden sich in der 2020-er Spielerliste wiederfinden – keine Frage. Der Fundus ist reich bestückt. Die Aufführungen alljährlich in Oberammergau haben sich auch längst