Wie Flüchtlinge bei einer Bergtour abschalten können
Sie sollen bei dem Wanderprojekt nicht nur ihre neue bayerische Heimat besser kennenlernen – sondern auch das Trauma der Flucht zumindest kurzzeitig vergessen.
“Wenn das Wetter gut ist, sagt man in Deutschland: Wenn Engel reisen…” Christian Greßner lächelt. In den frühen Morgenstunden sehen die Wolken über den Ammergauer Alpen aus wie ein Haufen zusammengeknüllter Zeitungsseiten. Gar nicht himmlisch.
Christian Greßner, der Tourenleiter für das Projekt Alpen.Leben.Menschen (A.L.M.) und – nach eigenen Worten – “ein überforderter Vater von zwei Kindern”, ist an diesem grauen Mai-Vormittag ein bergbegeisterter Cicerone, ein Fremdenführer, für seine Gruppe. 18 Teilnehmer, darunter Flüchtlinge aus Afghanistan, Somalia, Sierra Leone und Einheimische aus München, Murnau, aber auch aus Leipzig, sind nach Oberammergau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) gekommen, um Integration beim Bergsteigen zu leben.