So helfen Oberammergauer Heimkinder den Müllstadtkindern von Kairo
– Es geht um nicht viel. Um 50 Cent, einen, maximal zwei Euro. Soviel zwacken Leon (13), Abbas (14) und ihre 22 Freunde vom monatlichen Taschengeld ab. Die beiden Buben wohnen im Marie-Mattfeld-Haus in Oberammergau. Im früheren Hänsel- und Gretelheim mit den markanten Fassadenmalereien finden Kinder und Jugendliche, die aus zerrütteten, schwierigen familiären Verhältnissen kommen, eine neue Heimat, eine Zufluchtstätte. Leon lebt dort seit sieben Jahren, sein Freund Abbas aus Afghanistan seit zwei Jahren. Sie müssen mit dem wenigen Taschengeld, das sie im Monat bekommen (zwischen 22 und 24 Euro) haushalten und genau überlegen, was sie davon kaufen. Kein Vergleich mit anderen Kindern und Jugendlichen, die von ihren Eltern viele Wünsche erfüllt bekommen.
Trotz des wenigen Geldes, das sie zur Verfügung haben, war Leon jetzt sofort Feuer und Flamme, als die Leitung des Heims ein soziales Projekt unterstützen wollte. Christine Lieb, Stellvertretende Heimleiterin in Oberammergau: „Wir haben etwas gesucht, wo Spenden direkt ankommen.“ Über eine Lehrerin, die an der Fachakademie in Rottenbuch tätig ist, stieß man auf den Verein „Müllstadtkinder Kairo“, der seinen Sitz in Ebenhofen im Landkreis Ostallgäu hat, und der Müllsammler in der Metropole Ägyptens, meist Kinder, nach besten Kräften unterstützt.
Großer Wunsch: Ereny in Kairo besuchen
Mit einer ersten Spende in Höhe von 1000 Euro, die der Förderverein des Marie-Mattfeldhauses aufgestockt hat, konnte bereits ein Sonnensegel für den Spielplatz der Müllkinder in Kairo angeschafft werden. Dann wurde Leon aktiv: Er schrieb eine Liste mit allen Namen seiner Freunde, die in