Schopfheim Mit Dialekt und winselnder Tuba – www.verlagshaus

Von Willi Vogl

Schopfheim-Fahrnau. Die Konzertreihe „Akustik in St. Agathen“ präsentierte wieder eine originelle Band. „Kofelgschroa“ nennen sich die vier Musiker aus dem Passionsspielort Oberammergau. Der Kofel ist der Hausberg Oberammergaus, und „Gschroa“ bedeutet Geschrei. Der Bandname ist Programm. Im Bühnenoutfit als Handwerker boten Maximilian Paul Pongratz, Michael Christian von der Mücke, Martin Anton von der Mücke und Matthias Otto Meichelbeck ihre Lieder wechselweise mal solistisch oder als rustikales Männergesangstrio dar. Dabei nutzten sie als Multiinstrumentalisten Flügelhörner, Gitarre, Tuba, Akkordeon, Zither, Kontrabass oder die Philips Philicorda, eine Heimorgel aus den 60ger Jahren des letzten Jahrhunderts.

Das Alter ihrer desolat anmutenden Instrumente dürfte um ein vielfaches höher gewesen sein, als das der Musiker. Vieles erweckte zunächst den Eindruck eines bieder musizierenden alpenländischen Volksmusikantenquartetts. Gleichzeitig wurde mit jedem charaktervoll gesetzten Ton und jeder unbeholfen erscheinenden Anmoderation klar, dass es sich hier nicht um die Pflege eines volksmusikantischen Brauchtums handelte.

„Kofelgschroa“ ist inzwischen ein überregional beachteter origineller Werbeträger seiner Gemeinde. Das wurde etwa in der holprigen wie selbstironischen Beschreibung der Herstellung eines Trailers deutlich: „Da wurde ein großer Aufwand betrieben. Von dem Geld hätte man lieber Urlaub machen sollen. Am Ende wurde es greißlig.“

Wenngleich Maximilian Paul Pongratz betont, hinter den Texten stünde kein tieferer Sinn, ist man versucht, genau einen solchen zu suchen und gelangt mit hartnäckig wiederholten Aussagen wie „Mei Freindin ist aus Venedig, wir seng uns recht wenig“ in ein gedankliches Nirwana. Alltägliche Nichtigkeiten wie die Feststellung zu unterschiedlichen Schlafsituationen sind Anlass zum

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