Raubüberfall in Oberammergau war frei erfunden: Mann (40) räumt seine Lüge ein

Oberammergau – Die Geschichte war widersprüchlich. Von Anfang an. Jetzt hat die Polizei Gewissheit: Der Raubüberfall, bei dem ein 40-jähriger Oberammergauer Ende September 2017 angegeben hatte, von zwei nordafrikanischen Typen mit einem Messer verletzt worden zu sein, war vorgetäuscht. „Wir hatten gleich unsere Zweifel daran“, sagt Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim.

Deshalb suchten die Ermittler auch mit Hilfe mehrerer Aufrufe Zeugen, befragten das Personal der Klinik Oberammergau und nahmen auch das vermeintliche Opfer immer wieder in die Mangel. Am Mittwoch hat der 40-Jährige nun eingeräumt, dass er sich die Verletzungen im Bauchbereich – „leicht, nur oberflächlich“, beschreibt Sonntag diese – selbst zugefügt hat. Und dass seine Geschichte von vorn bis hinten frei erfunden ist – aus persönlichen Motiven. Womöglich dachte der Mann, dass seine privaten Probleme weniger ins Gewicht fallen, wenn er plötzlich als Opfer gilt.

Zum Hintergrund: Verletzt, sichtlich erschüttert war der Ammertaler am frühen Morgen im Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie erschienen. Auf dem Weg dorthin, behauptete er, hätten ihn gegen 6.20 Uhr zwei Männer in der Hubertusstraße überfallen, ihm den Rucksack entrissen und ihn mit einem Messer verletzt. So schwer, dass er in der Klinik genäht werden musste. Die Mitarbeiter des Hauses informierten die Polizei, die sofort eine Großfahndung einleitete. Die mit dunklen Kapuzenpullis bekleideten Täter seien nämlich nach dem Raub auf einem Fahrrad davongefahren.

Jetzt muss sich der Mann verantworten

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