Murnau – eine Lebensaufgabe
– Werner Frühschütz ist auch im hohen Alter noch Politprofi im Umgang mit Medien: Im Tagblatt-Gespräch überlegt sich der Senior mit dem markanten Vollbart seine Antworten sehr genau, um dann druckreife Zitate abzuliefern. Gesundheitlich hat er eine schwere Zeit mit langen Aufenthalten in Krankenhäusern hinter sich. Seiner großen Leidenschaft, dem Bergwandern, kann er seitdem nicht mehr nachgehen. „Ich bin trotzdem nicht unzufrieden, sondern dankbar“, sagt der Murnauer Altbürgermeister. Er genießt die Zeit mit seiner Frau Margarete – die beiden sind seit 55 Jahren verheiratet – und der Familie. Das Paar hat drei erwachsene Kinder und fünf Enkelkinder. „Das macht Freude. Wir verstehen uns alle“, sagt er.
Am Freitag, 12. Januar, wird Frühschütz 80 Jahre alt – und feiert dies mit rund 90 Gästen im Oberammergauer Hotel Böld, in dem er regelmäßig einen Stammtisch besucht. Überhaupt ist er bestens informiert und analysiert politische Themen mit einem scharfen Verstand. „Ich lese täglich zwei Zeitungen, damit ich weiß, was auf der Welt gespielt wird“, schmunzelt Frühschütz.
Vor vier Jahren entschieden sich er und seine Frau, Murnau zu verlassen und eine BRK-Einrichtung für betreutes Wohnen in Oberammergau zu beziehen. Das Passionsdorf ist seine Heimat: Hier wurde Frühschütz am 12. Januar 1938 geboren. Hier wuchs er auf, lebte mit seiner Familie und absolvierte die ersten Berufsjahre. „Wir haben uns sofort wieder daheim gefühlt“, berichtet er.
Der Diplom-Verwaltungswirt fing als junger Beamter in der Oberammergauer Gemeinde an. 1970 wechselte er in das damals neu gegründete Bayerische Umweltministerium und wurde enger