Theaterfreunde Oberammergau feiern Zehnjähriges

Oberammergau– Georg Höldrich kramt ein Skript hervor, blättert drin herum. „Vier linke Hände“ steht als Titel drauf. Ein Stück, konzipiert für zwei Personen, ein Dialogmonstrum für die Darsteller. Höldrich selbst besetzte die eine, Verena Schwarz die andere Rolle. 68 Seiten Text musste der Oberammergauer auswendig lernen. Er beherrschte jeden Satz. Mit Ausnahme bei der Premiere: Blackout. Höldrich hatte einen Texthänger, verstand die Souffleuse nicht, verfiel in Schockstarre und verstummte auf der Bühne. Das Publikum sprang ein, klatschte und verschaffte ihm die Chance, sich ein Stichwort geben zu lassen und die Szene zu wiederholen.

„Das war heftig“, erzählt er. Heute, zehn Jahre später, kann Höldrich über den Aussetzer lachen. Seine Schauspiel-Partnerin Schwarz ebenfalls. Sowas passiert halt – sogar den Profis.

Die Panne bei der ersten Inszenierung der Theaterfreunde Oberammergau gehört zum persönlichen Drehbuch der Gruppe. Eines, das nur im Kopf existiert. Eines, das sich seit der Gründung am 30. November 2007 mit vielen schönen Erinnerungen und Anekdoten immer weiter füllt. Stoff, der nie in Vergessenheit gerät.

Mit „Vier linke Hände“ nahm alles seinen Anfang. Ungeplant. „Es sollte das erste und das letzte Stück sein“, sagt Schwarz. Eine handvoll Laiendarsteller, die in der Spielergemeinschaft aktiv waren, wollten mit dem auswärtigen Regisseur Jürgen Reiners zusammenarbeiten und wagten diesen für Oberammergau ungewöhnlichen Schritt. Bei der Ausnahme blieb es nicht. Mit Steve Simpson aus Garmisch-Partenkirchen „ist uns der nächste Regisseur vor die Füße gefallen“. Bühne frei für die „Komödie im Dunkeln“.

Philosophie: Kein „mia san mia“


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