Unterammergau: Holz-Betrieb stand lichterloh in Flammen – Bahnstrecke gesperrt
Unterammergau – Flammen steigen hoch, bis zu 30 Meter. Dichter Qualm überzieht das Gelände an der Hofstadelstraße in Unterammergau. Der schwarze Nachthimmel färbt sich rötlich – selbst in den Nachbarorten zu beobachten. Für Andreas Haseidl und seine Kameraden bietet sich am Montagabend ein dramatischer Anblick. Ein Feuermeer. Eines, dass der Kommandant der örtlichen Wehr in dieser Größenordnung zuvor noch nie gesehen hat. „Es war sofort klar, die Lagerhalle derheben wir nicht“, sagt er. Er behält recht. Stunden später sind diese und die Betriebsanlagen der Holzindustrie vom Großbrand komplett zerstört.
Schon mehrfach haben die Unterammergauer Einsatzkräfte dieses Szenario trainiert, wenngleich nicht in dieser Dimension. Dass es irgendwann Realität wird, niemand wollte sich das auch nur ausmalen. Haseidl jedenfalls nicht. „Es ist der Fall eingetreten, den man sich als Kommandant nicht wünscht.“
Ein Anrufer hatte gegen 21.30 Uhr die Integrierte Rettungsleitstelle über ein großes Feuer benachrichtigt, dass dieser im Gewerbegebiet verortete. Innerhalb kürzester Zeit trafen neben den Organisationen wie BRK, Polizei und den Sanitätsbereitschaften die Feuerwehren aus Murnau, Bad Kohlgrub, Altenau, Garmisch, Partenkirchen, Ober- und natürlich Unterammergau mit maximaler Besetzung vor Ort ein. Zwischenzeitlich, sagt Haseidl, seien es 150 Kameraden gewesen. Das volle Aufgebot, um die Feuersbrunst einzudämmen. Alles andere als eine einfache Aufgabe.
Gegen 0.30 Uhr war der Brand unter Kontrolle
Die Einsatzkräfte wurden mit enormer Hitze konfrontiert. Über 500 Grad außen, über 1000 Grad in der Brandmitte. „Wir konnten nicht nah hinfahren“, schildert Kreisbrandrat Hannes Eitzenberger die Situation. Von vier Seiten starteten sie den Kampf gegen das Feuer.