Nach tragischem Todesfall: Wellenberg-Betriebsleiter hat gekündigt

Oberammergau

 

Der tragische Tod eines zehnjährigen Buben im Oberammergauer Wellenberg lässt niemanden kalt. Das Unglück hat Spuren hinterlassen. Vor allem bei den Mitarbeitern des gemeindeeigenen Schwimmbads. „Die Stimmung bei uns ist nicht so toll“, hat Alexander Richter am

ersten Verhandlungstag

vor dem Schöffengericht in Garmisch-Partenkirchen ausgesagt. Dort war der 45-Jährige als Zeuge geladen.

DerProzess gegen zwei seiner Kollegen, denen die Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung vorwirft, hat dem Betriebsleiter vor Augen geführt, wie sehr sich das Berufsbild seit seiner Lehrzeit im Wellenberg geändert hat. Wie viel Verantwortung er und seine Kollegen tragen. Verantwortung für Menschen, von denen immer weniger schwimmen können und die häufig mit dem Erwerb eines Tickets „ein Rundum-Sorglos-Paket“ verbinden, wie es Richter Andreas Pfisterer nannte. Aber auch für die gesamte Technik, was der Chlorgas-Unfall einen Tag vor Prozessauftakt zeigte. „30 Jahre ist nichts passiert und dann das“, sagt der Oberammergauer. Er zieht aus dem Ganzen jetzt Konsequenzen. „Ich habe gekündigt“, bestätigt er. Schon lange war ihm klar, dass er diesen Job nicht bis zur Rente ausüben wird. Der tragische Ertrinkungstod des Zehnjährigen und derGroßeinsatz wegen des Gasaustritts „waren die Initialzündungen“. Auslöser dafür, sich schneller als geplant beruflich umzuorientieren und im Familienbetrieb in Unterammergau einzusteigen.

„Was da passiert ist, steckt man nicht einfach weg.“

Bürgermeister Arno Nunn (parteifrei) kann Richters Beweggründe nachvollziehen. „Was da passiert ist, steckt man nicht

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