Ludwigfeuer in Oberammergau zu Ehren des Märchenkönigs
– Es ist eine Ehre, ein Privileg und etwas, worauf man richtig stolz ist: Zu den Feuermachern zu gehören in Oberammergau, das ist so eine Art Erbrecht, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Bei nicht wenigen ist nur der Passion wichtiger, danach kommt gleich das Ludwigsfeuer. Lothar Reiser, 50 Jahre bei den Feuermachern, beschrieb es einmal so: „Es war immer schee, die Gemeinschaft, der Zusammenhalt, das ist schon was ganz B’sonders.“ Und das in Oberammergau, wo sie doch sonst immer so gern und nach Herzenslust streiten . . .
Wegen Rosner-Streit: Feuer 1977 abgesagt
Das Andenken an den Märchenkönig wird wachgehalten – bis heute: Jedes Jahr am Vorabend seines Geburtstages, des 24. August, werden ihm zu Ehren am Kofel und den umliegenden Bergen „Ludwigsfeuer“ entzündet. Begründet wurde die Tradition 1875, als am Osterbichl ein Freudenfeuer entzündet wurde, um dem König dafür zu danken, dass er den Ammergauern die monumentale Kreuzigungsgruppe gestiftet hatte. Nach seinem Tod wurde aus dem Dankesfeuer ein Trauerfeuer, man verlegte es 1888 vom Osterbichl auf den Kofel. 1946 kam eine Krone auf dem Gipfel hinzu. Erst zweimal in all den Jahren, wie in alten Büchern nachzulesen ist, fiel das „Luggifeuer“ bislang aus: 1977 wegen des Streits um die Rosner-Passion, und 2003, als aufgrund eines Jahrhundertsommers die Waldbrandgefahr extrem hoch war. Eine Absage ist diesmal kein Thema: Es hat ja in den vergangenen Wochen genug geregnet . . .
Rund 80 Feuermacher und eine Gruppe von Musikern der örtlichen Blasmusik
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