Kultursommer Oberammergau: Große Gefühle, hohe Auslastung
– Nach monatelangen Proben und anstrengenden Wochen können die Schauspieler, Sänger und Musiker in Oberammergau nun erst einmal durchschnaufen. Der Kultursommer 2017 ist vorbei, die Verantwortlichen der Passionstheater GmbH blicken zurück. Sie ziehen ein positives Fazit: Für das Heimatsound-Festival gab es vier Minuten nach dem Vorverkaufsstart keines der 6000 Tickets mehr. 100 Prozent Auslastung auch bei der „Geierwally“-Aufführung von Abdullah Karaca mit 3725 Zuschauern. Ein Selbstläufer war mit vollem Haus wieder „Der Brandner Kaspar“. Und 16 338 Zuschauer wollten die große Opern-Inszenierung „Der fliegende Holländer“ sehen. Macht, wie der Künstlerischer Leiter Christian Stückl erklärt, unterm Strich eine Auslastung von 92 Prozent bei 30 176 Zuschauern.
Zieht Stückl Bilanz, dann gehörte zu dieser Saison „ein Wechselbad der Gefühle“. Zum Beispiel, als das Interesse am „Holländer“ erst nicht derart groß war wie gehofft. „Wir sind als Opern-Ort noch nicht so etabliert“, analysiert er offen. In Folge der vielen guten Kritiken zog der Kartenverkauf dann noch mal an – bis auf 85 Prozent Auslastung. „Sieben Prozent weniger als bei Nabucco.“ Und das spüren die Verantwortlichen, die keinen Lohn für ihr Engagement beim Kultursommer bekommen, in der Abrechnung. Zumal man für eine 1,1 Millionen teure Opern-Produktion einiges an Mut beweisen musste.
Unterm Strich fehlt heuer ein sechsstelliger Betrag, den die GmbH bei der Gemeinde – wie vertraglich vereinbart – einfordern kann. Dabei ist Oberammergau in der Vergangenheit mehr als gut weggekommen. Nach der ersten Anschubfinanzierung hätte die GmbH pro Jahr immer wieder 200 000 Euro für einen Defizit-Ausgleich nehmen können, also