Kurz und schmerzhaft: Oberammergau berät Haushalt
Manches Thema, das politisch gar nicht so wichtig erscheint, kann das Blut der Oberammergauer Gemeinderäte richtig in Wallung bringen. Dann wird bei einem Tagesordnungspunkt über eine Stunde diskutiert. Der Haushalt, andernorts das wichtigste Thema des Jahres, war in 45 Minuten abgefrühstückt. Vielleicht deshalb, weil das Zahlenwerk seit November vorberaten wurde. Vielleicht deshalb, weil von den Aufsichtsbehörden die Kreditsperre gelöst wird und das Dorf nun wieder mehr Luft hat. Vielleicht deshalb, weil die Vorwürfe, die geäußert wurden, teils zu abstrus für vernünftige Diskussionen waren.
Einmal mehr versuchten sich die Gelben, also die Fraktionsmitglieder der Freien Wähler, in fundamentaler Oppositionsarbeit. Bewährte Zielscheibe: Werkleiter Walter Rutz und der Eigenbetrieb Kultur. So beantragte Michael Fux gleich zu Beginn der Sitzung, über „den Haushalt nicht final zu beraten, weil nicht alle Zahlen vorliegen“. Dabei verwies er auf technische Probleme. Die wurden von Rutz auch bestätigt – allerdings geht es dabei alleine um die Darstellungsform der Auflistung. „Alle Zahlen wurden besprochen“, unterstrich Rutz. Dies bestätigte auch Kämmerer Leonhard Trainer. und betonte mit ungewohnt scharfen Worten, dass keine Änderungen mehr vorgesehen seien. „Sonst würden wir uns ja lächerlich machen.“ Fux’ Antrag wurde mit 5:11-Stimmen abgelehnt.
Eine ähnliche Abfuhr bekam Fraktionskollege Peter Held in der späteren Diskussion. „Was ist eigentlich mit der Finanzplanung für den Eigenbetrieb Kultur – wann kommt die auf den Tisch?“ Eine Frage, die ihn in eine peinliche Situation brachte: Denn Trainer betonte, dass den Gemeinderäten auch diese Zahlen ausgehändigt wurden. Die Auflistung lag auf dem Tisch – direkt vor Helds Nase. Was
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