Das Oberammergau der Eifel | General-Anzeiger Bonn – General
EIFEL.
Mehr als hundert Darsteller haben die Passionsspiele in Rieden zu bieten. In der Inszenierung von Regisseur Hans-Peter Doll wird die Leidensgeschichte Jesu in einem fast dreistündigen Theaterstück aufgeführt.
Mehr als 100 Akteure stehen für die 22 Aufführungen der Leidensgeschichte Jesu auf der Bühne in der Dorfkirche. Seit Ende Januar laufen die Kostümproben für das dreieinhalbstündige Schauspiel.
Es hat etwas von Oberammergau, wenn in der Eifel die Passionsspiele über die Bühne gehen. Genauer gesagt in der Kirche von Rieden, die für Proben und 22 Aufführungen über Monate zum Theater umgebaut ist.
Nach sechs Jahren Vakanz wird die Leidensgeschichte Jesu wieder aufgeführt. Das zeigen nicht nur Wimpel an fast jedem Laternenmast in dem 1250-Seelen-Dorf zwischen Laacher See und Mayen. Einheimische wissen schon früher, wann wieder Spielzeit ist. Denn ohne Kommando von oben, in Oberammergau macht das der Bürgermeister, sprießen bei Männern aller Generationen die Bärte. Mal Flaum, mal gewaltig und in Weiß und Silbergrau. Nur unbedarfte Wanderer am Waldsee unterhalb des Dorfes mit den vielen Windrädern kommen ins Rätseln, wenn sie im Vorbeigehen Sprüche hören wie „Da ist Jesus mit Freundin“ oder „Christus hat eine Dauerkarte für Borussia Mönchengladbach“.