Verkehrsfreigabe für die Ortsumfahrung Saulgrub | Oberammergau
Saulgrub – Ein paar Kilometer weiter südlich herrschte Kaiserwetter. Doch auch dichter Nebel und eisiger Wind konnte am Montag die Freude der Saulgruber nicht trüben: Der langersehnte Moment der Verkehrsfreigabe für ihre Umgehungsstraße war gekommen.
Fein säuberlich aufgereiht liegen zwölf Scheren auf drei roten Kissen. Es ist 15.16 Uhr. Eine Minute später besiegeln die Instrumente einen historischen Akt und durchtrennen ein schwarz-rot-goldenes Flatterband. Bürgermeister Rupert Speer jubelt: „Wir haben’s geschafft!“ Nach bald 58-jährigem Ringen. Saulgrub hat seit Montag eine Ortsumfahrung, 2,7 Kilometer lang und 32,2 Millionen Euro teuer. „Gut angelegtes Geld“, wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mehrfach betont.
Mitunter ist der Nebel in Saulgrub ein treuer und lästiger Begleiter. Hartnäckig hielt sich der Dunst, gepaart mit eisigem Wind, auch gestern über dem Ort, gestattete keinem Sonnenstrahl ein Durchkommen. Doch die 350 Augenzeugen dieser Verkehrsfreigabe, Einwohner und Interessierte aus Nachbargemeinden, hielten tapfer aus, bis die Politprominenz und Behördenvertreter zur finalen Band-Zeremonie schritten.
Als dann die Saulgruber Musikkapelle noch die Deutschland- und Bayern-Hymne zum Abschluss intonierte, drängte doch das Gros der Gäste weg vom kalten Ort des Geschehens hinein in den warmen Bürgersaal Almrösl zum gemütlichen Beisammensein und zum Ausklang dieses „historischen Tages“ (Dobrindt) für die Ammertalgemeinde.
Dobrindt: „Ein wunderbares Geschenk vor Weihnachten“
Sechs Redner würdigten diesen besonderen Moment. Erleichtert zeigte sich der Leiter des Staatlichen Bauamts Weilheim, Michael Kordon: „Es war eine schwierige, technisch anspruchsvolle Baustelle. Dass wir pünktlich fertig geworden sind, ist das Werk aller Beteiligten an dem Projekt.“
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