Lena Würsch aus Oberammergau arbeitet als Kaminkehrerin

Ammertal – Ruß statt Rouge: Lena Würsch aus Unterammergau macht sich gerne dreckig. Die 16-Jährige hat einen für Frauen ganz untypischen Beruf ergriffen. Sie macht eine Ausbildung zur Kaminkehrerin.

Lena Würsch zückt ihr Smartphone, tippt mit ihren verrußten Fingern auf dem Touchscreen herum. „Ich hab’ einen Countdown“, sagt die 16-Jährige. Eine App als moderner Abreißkalender. 51 Jahre dauert es noch. Dann kann sie sich in die Rente verabschieden – den Ruhestand mit 67. Doch was die App nicht weiß. Solange werden ihre Knie wohl nicht mitspielen. Schon jetzt trägt sie Polster, um sie zu schonen. Denn die Unterammergauerin suchte sich einen Knochenjob aus. Würsch hat im September ihre Lehre in einer Männerdomäne begonnen. Sie lässt sich drei Jahre lang zur Kaminkehrerin ausbilden.

Die junge Frau führt mit ihrer Wahl eine Familientradition fort. Peter Würsch, ihr Papa, ist Bezirkskaminkehrermeister und betreibt sein eigenes Geschäft in Oberammergau. Auch Opa Willi, der 2013 gestorben ist, übte das Handwerk aus. „Er schaut jetzt von oben zu und würde sich sicher freuen“, sagt die Enkelin. Sie macht’s aber nicht, weil sie sich verpflichtet fühlt oder man es von ihr erwartet hat. Ihr Papa äußerte sogar Bedenken, weil er aus eigener Erfahrung weiß, welche Anstrengungen auf seine Tochter warten. Doch die hatte sich ihren Berufswunsch bereits in den Kopf gesetzt, als sie noch die sechste Klasse der Oberammergauer Mittelschule besuchte.

Die Schauspielerei hätte ihr auch gefallen

Kurzzeitig liebäugelte die quirlige Ammertalerin mit der Schauspielerei. Ihre Leidenschaft. 2010, als sie mit

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