Gemeinde Oberammergau lässt das wirtschaftliche Ergebnis der …
Oberammergau – Exakt 35,3 Millionen Euro hat die Gemeinde Oberammergau an den Passionsspielen 2010 verdient. Jetzt kommt diese Summe nochmal auf den Prüfstand – vor Gericht!
Die Bombe ließ Bürgermeister Arno Nunn am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwochabend platzen: „Das wird mächtig Staub aufwirbeln. Es ist zwar ärgerlich, aber wenn es schon passiert ist, müssen wir froh sein, dass es aufgedeckt wurde.“ Im Kernpunkt geht’s darum, dass die Gemeinde das wirtschaftliche Ergebnis der Passion 2010 gerichtlich prüfen lässt.
Aufgedeckt hat das Ganze Werkleiter Walter Rutz im Zuge der Aufarbeitung der letzten Passionsspiele. Dabei stellte er „Unstimmigkeiten fest, die nicht logisch waren“. Insgesamt bilanzierte Rutz einen wirtschaftlichen Schaden von 2,8 Millionen Euro. Auch der Bayerische Kommunale Prüfungsverband und die freie Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG kamen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass hier Gelder an den Kassen der Kommune vorbeigeflossen sein könnten. In mehreren Sitzungen befasste sich auch der Gemeinderat intensiv mit dem komplexen Sachverhalt und kam dabei zu dem Ergebnis, „alles vollumfänglich aufzuklären“, wie es dazu am Donnerstag in einer Presseerklärung hieß.
Kooperationspartner mit 50-prozentiger Beteiligung
Nachdem es sich bei diesen Summen um öffentliche Forderungen und damit um Vermögen der Bürgerschaft handelte, gab der Gemeinderat ein rechtliches Gutachten in Auftrag. Dieses kam zu dem Ergebnis, dass Voraussetzungen für eine Klage vor Gericht gegeben seien. Dazu Werkleiter Walter Rutz: „Es ist unsere Pflicht, den aufgezeigten Schadensbetrag einzufordern.“
Die Ansprüche der Gemeinde richten sich gegen drei Organisationen beziehungsweise Gesellschaften. Da ist zum einen das DER Deutsches Reisebüro mit Firmensitz