Oberbayern – Passionsspiele lösen Streit in Oberammergau aus

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  • Die Gemeinde Oberammergau will die Ticket- und Übernachtungspakete für die Passionsspiele nicht mehr vermarkten.
  • Das hat der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen und mit knapper Mehrheit beschlossen.
  • Nun wird ein Dienstleister gesucht – und im Dorf gibt es Streit über den Beschluss.

Die Pest wütete damals auch in Oberammergau, aber über die Jahrhunderte betrachtet war die Seuche eher Segen als Fluch: Die Oberammergauer gelobten einst, regelmäßig ein Passionsspiel aufzuführen, wenn sie von der Pest befreit würden. Seit 1634 tun sie das nun schon, in der Regel alle zehn Jahre, und in genau diesem Turnus schneit es ihnen das Geld der vielen Passionsgäste regelrecht hinein in ihr Dorf.

Damit alle genug abbekommen, hat die Gemeinde seit den 1920er-Jahren Pakete aus Eintrittskarten, Restaurantbesuchen und meistens zwei Übernachtungen geschnürt. Doch dem hat der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen und mit knapper Mehrheit ein Ende gesetzt. Jetzt wird ein Dienstleister für den Ticketverkauf gesucht – und im Dorf wird gestritten, wieder einmal.

Passionsspiele Abdullahs Passion

Abdullahs Passion

Katholisch, traditionell – und womöglich bald unter muslimischer Regie: In Oberammergau soll Abdullah Karaca ins Leitungsteam für die Passionsspiele 2020

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