Ob er aber über Oberammergau…
Wolnzach
… eines is‘ g’wies: Mit Kofelgschroa erlebte das Publikum in Wolnzach am Samstag eine junge Band auf dem Weg zur Weltmacht. Eine Mischung aus urbayrischem Lebensgefühl, modernster Spielfreude und –qualität ergibt bei den vier Oberammergauern eine Musik, die mit ihrem Niveau sprachlos macht, verblüfft, und den Beifall nicht enden lässt.
Ob es aktuell eine herausragendere moderne, bayrische Band gibt, ist fraglich. Die Kreativität und Qualität, die das Hopfenmuseum beschallte, steht auch objektiv betrachtet über vielen Bands, die an sich auch schon als sehr gut bezeichnet würden. Kofelgschroa legt viele Schippen drauf. Es gibt wenige Bands aus unseren Breitengraden, die über ganze Jahrzehnte als Aushängeschild stehen, respektive deren Namen niemals vergessen werden. Man denkt vielleicht beispielsweise an die Karrierezüge Haindlings oder La Brass Bandas. Kofelgschroa werden sich zweifellos einen ebenso großen Namen machen. „De hob i damals, als sie noch junge, dürre Burschen war’n, scho live gseng!“ wird es hier einmal heißen.
Bewaffnet mit einem Arsenal landestypischer Instrumente zogen sie ins Feld und spielten Lieder, nach denen sich ein Rosenmüller für seine Filme die Finger ablecken würde. Viel Moll, wechselnde Harmonien und Rhythmen, lange instrumental-Teile… gerade auch durch den tiefen, durchdringenden Ton der Helikontuba erschafft die Band einen satten Sound, der einhüllt und nicht mehr loslässt. Melancholisch mitunter. Die kurze Stille zwischen den Liedern irritiert, sobald der Bass nicht mehr im Körper vibriert und die Rhythmen stehen bleiben. So bayrisch-minimalistisch und staubtrocken die Musiker ihre zum Schreien komischen Zwischenmoderationen abliefern, so hochkonzentriert-tiefenentspannt lassen
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