Oberammergau "Nabucco" im Passionstheater
Regisseur Christian Stückl lässt in seiner Inszenierung von “Nabucco” zwei Zeitalter aufeinandertreffen: Das israelitische Volk, das von den Babyloniern unterdrückt wird, ist in moderne, sandfarbene Gewänder mit Turbanen und Kopftüchern gehüllt. Und die babylonischen Soldaten erinnern mit ihren Maschinengewehren an aktuelle Konflikte im Nahen Osten. Als Kontrast tritt der Babylonierkönig Nabucco im klassisch orientalischen Herrscherrock auf – und seine Gefolgsleute mit antiken Speeren.
“Letztlich bleibt Nabucco irgendwie ein Märchenkönig aus einer anderen Zeit. Und trotzdem hat man das Gefühl gehabt, dass wir um ihn herum die heutigen Konflikte auch spüren lassen wollen.”
Christian Stückl, Regisseur
Macht, Liebe, Eifersucht
Christian Stückls Inszenierung von “Nabucco” in Oberammergau
Die musikalische Leitung hat der Lette Ainars Rubikis. Es gebe viele Stellen in der Oper, wo die Musik eine gänzlich andere Stimmung hervorruft als der Text, so der Dirigent. Das sei für alle eine große Herausforderung. Für Rubikis ist es wichtig, dass man die hochdramatischen Geschehnisse trotz der oft fröhlichen Musik versteht. Schließlich geht es um Macht, Liebe, Eifersucht und einen Konflikt zwischen zwei Völkern. Mit dem Chor, der zu 80 Prozent aus Laien besteht, scheint das gut zu funktionieren:
“Was die
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