"Romeo und Julia" im Passionstheater Oberammergau
Der junge Oberammergauer Regisseur Abdullah Kenan Karaca inszeniert in einem großen Zirkuszelt Shakespeares „Romeo und Julia“ mit Oberammergauer Darstellern und Darstellerinnen.
“Romeo und Julia” ist wohl das bekannteste Theaterstück der Welt. Über 400 Jahre alt ist es und dermaßen bekannt, dass auch die, die es nie gesehen haben, wissen, um was es in diesem Theaterstück geht. Aber: Ist das wirklich so? Wissen Sie, dass Romeo anfangs überhaupt nicht in Julia verliebt ist? Zunächst einmal schwärmt er für die bezaubernde Rosalind. Aber die lässt ihn zu seinem großen Leid abblitzen. Auf einem Maskenball, wo er seiner Angebeteten auflauern will, tanzt zufällig Julia an ihm vorbei. Julias Gesicht ist maskiert, Romeo kann sie also gar nicht richtig sehen, trotzdem schwärmt er sofort für sie. Der junge Mann ist offenbar leicht zu entzünden. Julia, gerade mal 14 Jahre alt, ist ebenfalls sofort Feuer und Flamme. Auch sie weiß eigentlich nicht richtig, wie Romeo aussieht. Auf dem Fest trägt er ja eine Maske und später, als Romeo zufällig unter ihrem Balkon entlang schlendert, ist es stockdunkle Nacht. Aber sie bietet dem überraschten Romeo ohne Aufschub die Ehe an, der sofort ewige Liebe schwört.
Wie ein Blitz schlägt in beide die Liebe ein und entfacht eine einmalige, wahnwitzige, leidenschaftliche und traurige Geschichte. Sie ist ein Gleichnis für das unvermeidliche Scheitern absoluter Gefühle in einer Welt, die von Familienhass, Parteienstreit, von bösen Folgen guten Willens, Gewalt und auch Zufall derart verrätselt ist, dass niemand sie durchschauen kann. Es ist eine Geschichte über die tragische
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