Oberammergau Museum: Das Holzschnitzerdorf in der NS-Zeit
Tradition, Handwerk und tief verwurzelter Glaube – wie passt das mit der Schreckensherrschaft des Naziregimes zusammen? Es hat leider zusammengepasst, das zeigt eine Sonderausstellung im Oberammergau Museum.
Wer heute denkt, die Ideologie des NS-Regimes habe sich zunächst in den großen deutschen Städten ausgebreitet und sei erst nach und nach in die ländlichen Regionen vorgedrungen, der liegt falsch, wie das Beispiel Oberammergau zeigt. Denn bereits 1929 wurde in Oberammergau eine NSDAP-Ortsgruppe gegründet. Zusammen mit Gemeindearchivarin Katharina Waldhauser hat Museumsleiterin Constanze Werner die Vergangenheit des Herrgottschnitzerdorfes von 1933 bis Kriegsende zusammengestellt.
Das Regime nimmt mit den Jahren immer mehr Einfluss – auch die wichtigsten Traditionen in Oberammergau, die Schnitzkunst und die Passion werden beeinflusst. Hitler und Goebbels entdecken die Passion.
Besuch Hitlers
Neben geschnitzten Skulpturen, Fotos und Ausweisdokumenten, die das Leben einiger Oberammergauer Bürger nachzeichnen, hat Gemeindearchivarin Waldhauser auch Zeitungsartikel zusammengestellt. 1940 beginnt man in Oberammergau Holzprothesen für Kriegsversehrte herzustellen. Künstliche Greifhände, Arme, Holzbeine.
An einer Hörstation kommen Zeitzeugen zu Wort. Skulpturen, Photographien, Dokumente, Ton und Filmaufnahmen dokumentieren Propaganda, Hoffnung und Leid zu Zeiten des Krieges. Eine kleine, aber sehenswerte Ausstellung – so
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